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Prof. Dr. Anselm C. Hagedorn

12. Jun. 2024

„Märtyrer – Heilige – Vorbilder des Glaubens“: Kirchengeschichtlicher Studientag an der Universität Osnabrück

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„Märtyrer – Heilige – Vorbilder des Glaubens“: Kirchengeschichtlicher Studientag an der Universität Osnabrück

Großer Erfolg für Kooperationsprojekt von evangelischen und katholischen Kirchenhistorikerinnen und Kirchenhistorikern mit 70 Studierenden

Was haben die heilige Katharina, die Lübecker Märtyrer und Felix Nussbaum gemeinsam? Was bedeutet Heiligkeit, wer gilt als Märtyrer oder Märtyrerin, wer kann Vorbild im Glauben sein? Und welche Relevanz besitzt Religionsgeschichte für die Gegenwart?

 Diesen und weiteren Fragen gingen am Mittwoch, 29. Mai 2024, an der Universität Osnabrück rund 70 Studierende der Evangelischen und der Katholischen Theologie im Rahmen eines gemeinsamen kirchenhistorischen Studientags nach. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Professur für Historische Theologie (Prof. Dr. Martin Jung) und der Juniorprofessur für Geschichte des Christentums (Prof. Dr. Steffie Schmidt, Laura-Marie Mork) am Institut für Evangelische Theologie sowie von der Juniorprofessur für Kirchen- und Christentumsgeschichte (Prof. Dr. Martin Belz, Dr. Markus Zimmer) am Institut für Katholische Theologie.

 Zum Einstieg in den Studientag beleuchteten Prof. Dr. Steffie Schmidt und Prof. Dr. Martin Belz das Thema „Heiligkeit“ aus der jeweiligen konfessionellen Perspektive in kurzen Impulsvorträgen. Im Anschluss erkundeten die Studierenden in verschiedenen Gruppen vier exemplarische Lernorte mit kulturgeschichtlicher Bedeutung in Osnabrück: das Diözesanmuseum und das Diözesanarchiv des Bistums Osnabrück sowie die Katharinenkirche und das Felix-Nussbaum-Haus. In einer Abschlussrunde tauschten sich die Teilnehmenden – größtenteils angehende Religionslehrerinnen und Religionslehrer – über ihre Eindrücke aus und entwickelten Ideen, wie das an den vier Stationen Gesehene und Gehörte aus kirchengeschichtsdidaktischer Perspektive im Schulunterricht Anwendung finden kann. Dr. Markus Zimmer, der die Abschlussrunde moderierte, freute sich über die vielversprechenden Ergebnisse: „Kirchengeschichtliches Lernen hat ein Potenzial, das im Religionsunterricht noch viel zu oft vernachlässigt wird.“

 Die Idee zu diesem Studientag entstand bei einem ersten Vernetzungstreffen der Organisatorinnen und Organisatoren vor etwa einem Jahr. Das Ziel des Tages war zum einen, den Studierenden beider Theologien eine Ergänzung zum regulären Lehrangebot zu bieten, die speziell regionalgeschichtlich ausgerichtet und überkonfessionell relevant ist. „In und um Osnabrück gibt es so viele Orte zu entdecken, an denen Kirchengeschichte lebendig wird“, betonte der langjährige Kenner der lokalen Kirchengeschichte Prof. Dr. Martin Jung, der gemeinsam mit den Studierenden die Katharinenkirche erkundete. Zum anderen war es den Dozentinnen und Dozenten ein zentrales Anliegen, die Zusammenarbeit zwischen den beiden theologischen Instituten auszuweiten und im Bereich der Kirchen- und Christentumsgeschichte in der Lehre verstärkt zu kooperieren.

 „Dass es sowohl ein Institut für Katholische Theologie als auch eines für Evangelische Theologie gibt, zeichnet den Standort Osnabrück aus und hat großes Potenzial für gemeinsame Projekte“, betonte Laura-Marie Mork, die die Koordination des Studientags übernahm. Zudem sollte durch den Studientag die Zusammenarbeit und der Austausch mit einzelnen externen Bildungsträgern in Osnabrück intensiviert werden, zu denen die Archive, die Museen und die Kirchen zählen. „Ohne die tatkräftige Unterstützung der beteiligten Institutionen hätte die Veranstaltung in dieser Form nicht stattfinden können“, dankte Prof. Dr. Steffie Schmidt im Namen der Organisatorinnen und Organisatoren den institutionellen Kooperationspartnern, speziell Friederike-Andrea Dorner vom Diözesanmuseum, Kerstin Lübbers vom Museumsquartier und Dr. Georg Wilhelm vom Diözesanarchiv.

 Die Studierenden zeigten sich von dem Studientag äußerst angetan: „Die Führungen an den verschiedenen Lernstationen waren didaktisch sehr gut durchdacht“, resümierte ein Teilnehmer. Und eine weitere Teilnehmerin ergänzte: „Besonders gut gefallen hat mir, dass in den Impulsvorträgen zu Beginn des Studientags die Perspektiven beider Theologien auf das Thema aufgezeigt wurden – gerade im Hinblick auf den geplanten Christlichen Religionsunterricht (CRU) in Niedersachsen ist das ein Gewinn für uns Studierende.“

 Über das positive Feedback der Studierenden freuen sich die Dozentinnen und Dozenten sehr: „Die große Resonanz des Tages bei den Studierenden zeigt den Erfolg unserer Idee“, wie Prof. Dr. Martin Belz bilanzierte. Über eine Fortsetzung des innovativen Lehrformats, die einige Teilnehmende im Anschluss an den Studientag anregten, werde bereits nachgedacht. Themen aus der Religions- und Kirchengeschichte, die Relevanz für die Gegenwart besitzen und Potenzial für den Schulunterricht entfalten können, gibt es jedenfalls genug.

 

Foto Nr. 33:

Bildunterschrift: In Vorfreude auf die gemeinsame Veranstaltung kurz vor Beginn: das Organisationsteam v.l.n.r.: Laura-Marie Mork, Prof. Dr. Martin Belz, Prof. Dr. Martin Jung, Dr. Markus Zimmer, Prof. Dr. Steffie Schmidt (c) Jens Raddatz.

Tagung
From Text to Archaeology and Back. Revisiting Places in Ancient Israel.
07. – 10. April 2022

Deutsche Botschafterin besucht Ausgrabungen in Tel Moẓa

Am 23. August 2021 hat die Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland, Frau Dr. Susanne Wasum-Rainer, die Ausgrabung in Tel Moẓa besucht.
Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Susanne Wasum-Rainer, Prof. Dr. Anselm Hagedorn, Universität Osnabrück

Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Susanne Wasum-Rainer, Prof. Dr. Anselm Hagedorn, Universität Osnabrück

Dr. des. Florian Oepping (Universität Osnabrück), Frau Dr. Susanne Wasum-Rainer, Prof. Dr. Anselm Hagedorn (Universität Osnabrück)

Frau Botschafterin wurde von Shua Kisilevitz (Universität Tel Aviv), Prof. Dr. Anselm Hagedorn (Universität Osnabrück) und Prof. Dr. Oded Lipschits (Universität Tel Aviv) über das Areal geführt und informierte sich über die religionsgeschichtliche Bedeutung der Ausgrabung sowie den Stand der wissenschaftlichen Kooperation zwischen Osnabrück und Tel Aviv.

Bericht über die Grabungskampagne in Tel Moẓa in der englischsprachigen Ausgabe von Haaretz vom 24. August 2021.

https://www.haaretz.com/israel-news/TIMELINE-in-photos-excavating-the-great-temple-at-motza-near-jerusalem-1.10145848

unsere Studenten sind fame ... auch im tschechischen Fernsehen

Studierende unterstützen Grabungskampagne in Israel - Universität Osnabrück verstärkt ihre internationalen Austauschbeziehungen in Studium und Lehre

© Shua Kisilevitz/ Tel Motza Expedition Project © Skyview Photography Ltd

Wichtiger Bestandteil dieser Kooperation ist die Teilnahme von Studierenden an den archäologischen Ausgrabungen in Tel Motza, unweit von Jerusalem. Nach einer coronabedingten Verschiebung steht nun die erste Grabungskampagne mit Osnabrücker Beteiligung im August 2021 an. Zehn Osnabrücker Studierende warten auf ihre Covid-19 Impfung, um an der Grabung teilnehmen zu dürfen.

Archäologen der israelischen Altertumsbehörde haben in Tel Motza Hinweise auf einen eisenzeitlichenTempel (ungefähr 1000–600 v.Chr.) gefunden, der nur sieben Kilometer nördlich von Jerusalem (City of David) stand. Der Fund wurde bereits 2012 im Rahmen einer Rettungsgrabung für den Ausbau der Schnellstraße zwischen Jerusalem und Tel Aviv gemacht. Die Ergebnisse der Rettungsgrabung konnten jedoch nicht alle Fragen beantworten. Deshalb wurden die Ausgrabungen von der Universität Tel Aviv unter der Leitung von Prof. Dr. Oded Lipschits und Shua Kisilevitz wieder aufgenommen.

© Anita Tiedtke / Universität Osnabrück

„Diese Tempelanlage stellt zahlreiche Fragen an die Rekonstruktion der Religions- und Wirtschaftsgeschichte des antiken Israels in der Forschung“, so Dr. Anselm Hagedorn, Professor für Altes Testament und Antikes Judentum an der Universität Osnabrück. „Mit der Grabung wollen wir einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Geschichte des östlichen Mittelmeerraumes leisten.“
Die Studierenden der evangelischen Theologie bereiten sich nun intensiv in einem Seminar auf ihren Aufenthalt in Israel vor. Dort werden sie zusammen mit Studierenden aus Tel Aviv, Prag und Los Angeles das Leitungsteam unterstützen und versuchen, den Fragen, die durch die Tempelanlage in Tel Motza aufgeworfen worden sind, nachzugehen und diese zu beantworten. Für ihr eigenes Studium stellt die Grabung sowie der Austausch mit den anderen Studierenden eine große Chance dar, erläutert Prof. Hagedorn.

„Durch die Vermittlung eines breiten Spektrums an interkulturellen und fächerübergreifenden Kompetenzen bietet die Universität Osnabrück ihren Studierenden Anreize, im Rahmen der Ausbildung nicht nur fundierte fachwissenschaftliche Kenntnisse, sondern gleichzeitig auch ein individuelles Kompetenzprofil zu erlangen“, so Prof. Dr. Martina Blasberg-Kuhnke, Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der Universität Osnabrück. Wesentliche Elemente bei der Erreichung dieser Ziele sind auch Aufenthalte im Ausland. „Die Kooperation mit der Universität Tel Aviv sowie die Grabungskampagne in Tel Motza sind ein wichtiger Baustein der Internationalisierungsstrategie der Universität Osnabrück.“

Im Rahmen der Kooperation entsteht momentan eine Dissertation, die von Prof. Hagedorn an der Universität Osnabrück betreut und von der Friede-Springer-Stiftung finanziert wird. Daneben sollen weitere Vorträge und Fachartikel den Forschungsdiskurs anregen. Im Rahmen des Vorbereitungsseminars ist ebenfalls ein öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Oded Lipschitz und Shua Kisilevitz in Osnabrück geplant.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Anselm C. Hagedorn Universität Osnabrück
Institut für Evangelische Theologie, Altes Testament und Antikes Judentum
Neuer Graben/Schloss, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4706,
 E-Mail: anselm.hagedorn@uni-osnabrueck.de